
- Fr., 15.02.2019
- Di./Mi., 19./20.02.2019
- Mi., 14.03.2019
- Fr., 22.03.2019
- Fr., 31.05.2019 (Brückentag)
- Fr., 21.06.2019 (Brückentag)
- Fr., 4.10.2019 (Brückentag)
Die Erreichbarkeit bleibt an diesen Tagen gewährleistet.
Die Erreichbarkeit bleibt an diesen Tagen gewährleistet.
Im Kampf um Nassig, ein Ort im Nordosten Badens, der seit dem 1. Januar 1972 Teil der Großen Kreisstadt Wertheim ist, sind am 30. und 31. März 1945 insgesamt 34 deutsche Soldaten in einem Feuergefecht mit der amerikanischen Artillerie gefallen. Eine kleine Kampfgruppe kam von einem Einsatz in Nassig und sollte bei Eichel mit einem Fischer-Schelch (ein größerer Kahn) über den Main setzen, als plötzlich die amerikanische Artillerie das Feuer auf die Gruppe eröffnete. Ein Bericht des Postoberinspektors K. Treu, der als Grenadier im 42. Inf.-Ersatz-Bataillon aus Ansbach eingesetzt war, gibt detaillierte Auskunft, welchen Verlauf dieser Kampfeinsatz nahm.
Zunächst sollte die Einheit in den Westerwald marschieren, um dort für Kampfhandlungen noch weiter ausgebildet zu werden. Ihre Ausrüstung wie Panzerfäuste, Maschinen- und Sturmgewehre wurden von Bauern mit Pferdegespannen transportiert. Es wurde überraschend gemeldet, dass Einheiten der Amerikaner bereits vorstießen. Die Kampfgruppe des Berichterstatters wurde dem Gelände außerhalb des Friedhofs zugeteilt. Die Soldaten gruben sich in Panzerdeckungslöcher ab und konnten mit Panzerfäusten zunächst zwei Panzerfahrzeuge abschießen und die amerikanische Einheit zu einem Rückzug bewegen. Daraufhin begann die Artillerie, Nassig zu beschießen und nach dem Ende des Beschusses mit Infanterie das Dorf anzugreifen. Der Angriff konnte erneut abgewehrt werden. Am nächsten Tag jedoch griffen die Amerikaner mit starkem Artilleriefeuer und Panzerunterstützung erneut an und die deutsche Kampfgruppe konnte dem nichts entgegensetzen. Wertheim wurde eingenommen und der Berichterstatter konnte sich mithilfe Zivilkleider bei den Amerikanern melden und entging der Kriegsgefangenschaft.
50 Jahre später, am 31. März 1995, spricht Georg Hatt als Veteran der 12. US-Panzer-Divison „Hellcats“ im Zuge der Gedenkfeier auf dem Nassiger Friedhof über die Versöhnung mit dem ehemaligen Feind: „Wir waren Feinde, weil unsere Regierungen sich im Krieg befanden, doch heute ist die Situation ganz anders: Wir sind Freunde und Verbündete.“ Des Weiteren rief Hatt dazu auf: „die Bemühungen unserer Nationen für Frieden und Freundschaft zu unterstützen.“
1929 in Mannheim geboren, erlebte Hilde Bitz den 2. Weltkrieg als Schülerin und wurde nach einem schweren Bombenangriff im Zuge der Kinderlandverschickung nach St. Blasien gebracht. Nach Kriegsende konnte Hilde Bitz das Liselotte-Gymnasium in Mannheim besuchen und dort 1949 das Abitur ablegen. Geprägt durch ihren Religionsunterricht bei Dr. Doris Faulhaber hegte sie den Wunsch, Theologie zu studieren – in einer Zeit, in der das Pfarramt Frauen noch verwehrt war. Unterstützt und ermutigt durch Faulhaber, mit der sie eine mehr als vier Jahrzehnte überdauernde „Lebens-, Arbeits- und Wohngemeinschaft“ (Hilde Bitz an Irmtraud Bankes, 16.09.2008; Nr. 378) verbinden sollte, studierte Hilde Bitz von 1949 bis 1954 evangelische Theologie an der Universität Heidelberg. Nach dem Besuch des Praktisch-theologischen Seminars in Heidelberg trat sie 1955 ihre erste Stelle als Religionslehrerin in Mannheim an.
Nach dem Tod von Doris Faulhaber (1991) begann Hilde Bitz mit ihrer kirchenhistorischen und frauengeschichtlichen Forschungstätigkeit. Sie verfasste u.a. für das „Lexikon früher evangelischer Theologinnen“ mehr als 45 Artikel. Zahlreiche Aufsätze erschienen im Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte und in den ‚Lebensbildern aus der Evangelischen Kirche in Baden‘. Bitz steuerte Beiträge zu Festschriften bei und hielt regelmäßig Vorträge. Völlig zu Recht beschreibt sie Hans-Georg Ulrichs als „Nestrix der badischen kirchlichen Frauengeschichte“.
Am 23. Juli 2017 verstarb Hilde Bitz im Alter von 87 Jahren in Mannheim. Am 1. August 2017 wurde sie auf dem Mannheimer Hauptfriedhof im gemeinsamen Grab mit Doris Faulhaber beigesetzt.
Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit machte Bitz immer wieder die Erfahrung, wie mühsam Informationen zuweilen zusammengetragen werden müssen. Und nicht selten erlebte sie, dass verlässliche Quellen nicht (mehr) zur Verfügung standen und begonnene Recherchen nicht zu Ende geführt werden konnten. Es war ihr ein Bedürfnis, die Ergebnisse ihrer Forschungstätigkeit nachfolgenden Generationen leicht zugänglich zu machen.
So bilden Rechercheunterlagen und Dokumente zur Geschichte der badischen Theologinnen Hauptbestandteile ihres Nachlasses. Aber nicht nur ihre eigenen Publikationen und Vortragsmanuskripte, sondern auch zahlreiche Arbeiten zur Theologinnengeschichte anderer Verfasser*innen, darunter einige unveröffentlichte Werke, sind überliefert. Neben der Theologinnengeschichte befasste sich Bitz mit der (Kirchen-)Geschichte des Nationalsozialismus.
Unterlagen zum Konvent evangelischer Theologinnen in der Bundesrepublik Deutschland und dem badischen Theologinnenkonvent zeugen von ihrem kirchenpolitischen Interesse und Engagement. Des Weiteren finden sich im Nachlass dienstliche Unterlagen, wie z.B. Material zum Weltgebetstag und zur ökumenischen Bibelwoche, Fotos und einige wenige Predigten. Umfangreich ist jedoch die erhaltene Korrespondenz.
Der Nachlass von Hilde Bitz ist mit einem Onlinefindbuch recherchierbar und kann im Lesesaal des landeskirchlichen Archivs in Karlsruhe eingesehen werden.Dieses Werk findet seinen Platz in der Präsenzbibliothek des Lesesaals und ist damit fortan einer breiten Leserschaft vor Augen und zugänglich. Berichtigungen und Ergänzungen können dem Autorenteam mitgeteilt werden, denn erst in einem weiteren Schritt ist es angedacht, dieses Manuskript in den Druck zu geben.
Über das Findmittel zu den Ortssippenbüchern in der Präsenzbibliothek unseres Archivs, das wir als PDF auf unsere Website gesetzt haben ist, ist der Bestand dieses Buches online recherchierbar.
Im Brief einer Verwandten Doris Faulhabers kam dabei ein kurioser Fund zum Vorschein: ein 100-DM-Schein. Da die Verfasserin nicht zur Beerdigung anreisen konnte, hatte sie Hilde Bitz gebeten, mit dem beigelegten Schein eine Blumenschale für das Grab zu besorgen. Diese sollte aufgestellt werden, sobald das Grab abgeräumt war. Es ist anzunehmen, dass dieser Wunsch in den Wochen nach der Beerdigung einfach unterging. Der 100-DM-Schein jedenfalls befand sich noch immer im Briefumschlag.
Nach dem Umtausch bei der Bundesbank konnte sein Zweck aber zu Weihnachten 2018 endlich erfüllt werden. Von dem Betrag wurde ein Weihnachtsbäumchen gekauft, das das inzwischen gemeinsame Grab von Doris Faulhaber und Hilde Bitz (+ 2017) zum Fest schmückte.Die Arbeit der Evangelische Akademie Baden hat vor diesem Hintergrund eine besondere gesellschaftliche Relevanz. Seit ihrer Gründung im Juni 1947 hat sie sich auf die Fahnen geschrieben, solche Gelegenheiten und Orte zu schaffen, um den gesellschaftlichen Dialog zu fördern und aktiv mitzugestalten. Mittel zum Zweck sind Veranstaltungen aller Art, Tagungen, Seminare, Vorträge usw., die von den MitarbeiterInnen der Akademie organisiert und durchgeführt werden. Welche Veranstaltungen das in der Vergangenheit gewesen sind, welche unterschiedliche Personenkreise teilgenommen haben und wie sich Themen und Schwerpunkte im Laufe der Zeit gewandelt haben, das alles lässt sich an dem neu erschlossenen Bestand [066.02] ablesen, der seit Kurzem im Landeskirchlichen Archiv Karlsruhe zur Nutzung zur Verfügung steht. Er beleuchtet schlaglichtartig alle Phasen der Akademiearbeit in Baden seit der Gründung bis in die jüngere Vergangenheit. Das Findbuch zu Bestand 066.02 kann als PDF-Datei eingesehen werden. Der Bestand ergänzt die bereits vorhandene Überlieferung zur Badischen Akademiearbeit [066.01], für die eigens ein Bewertungskonzept entwickelt wurde, das archivfachlichen Anforderungen genügt. Die Unterlagen der Akademie sollen in Zukunft einheitlich nach diesem Konzept im Hinblick auf ihre Archivwürdigkeit bewertet und ggf. ins Archiv übernommen werden. Weitere Zuwächse des Akademie-Bestandes werden also folgen.
Das Phänomen dürfte bekannt sein: Unterlagen sammeln sich an, werden immer mal wieder von einer Ecke zur anderen geräumt. Ja, so etwas kann auch mal in einem Archiv vorkommen. Zum Glück ist das dort kein Dauerzustand, denn eine der Hauptaufgaben von Archivarinnen und Archivaren ist die Sicherung, Ordnung und Zugänglichmachung von archivwürdigen Unterlagen. Wenn sich der Archivar oder die Archivarin den unbearbeiteten Stapeln annimmt, kann es so manch schöne Überraschung geben. So geschehen im Fall von Unterlagen aus dem 19. Jahrhundert, die der Landeskirchenkasse zuzurechnen sind. Diese werden derzeit bearbeitet und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Beim Sichten und Ordnen der Unterlagen kam es zu einem Zufallsfund, der zum Schmunzeln einlädt. Inmitten von Unterlagen zum Kirchensteuerwesen und zur Rechnungsprüfung in den Kirchengemeinden fand sich ein Dokument mit dem schönen Betreff
„Gehorsamste Beantwortung der Frage: Welche Methode im Gesangunterricht führt am schnellsten und sichersten zum Treffen der Töne?“
Die Abhandlung umfasst fünfzehn dicht beschriebene Seiten, die von Schullehrer Wilhelm Fischer aus Grenzach im Juli 1841 verfasst wurde. Es lässt sich nur vermuten, in welchem Zusammenhang Lehrer Fischer den Text verfasste. So wurde er dem Dekanatsarchiv Lörrach zugeordnet.
Der fehlende Kontext mag für ArchivarInnen und HistorkerInnen Mangel und Ansporn zugleich sein, dem Inhalt des Textes tut das keinen Abbruch. Schullehrer Fischer jedenfalls gibt hilfreiche Tipps zur Stimmausbildung. Falls nun der eine oder die andere SängerIn neugierig geworden sind, der Text steht allen Interessierten im Landeskirchlichen Archiv zur Einsicht zur Verfügung. Singen und dabei die Töne treffen – gerade im Advent genau das richtige!So sahen das auch die Pfarrer in Owingen, die, neben einem spontanen Gottesdienst, einen ökumenischen Dankgottesdienst am 21.7.2002 in der katholischen Pfarrkirche in Owingen ausrichteten. Der Gottesdienstplan sowie die Predigt von Dekan i. R. und Vakanzpfarrer Gert Ehemann lassen sich in den Archivunterlagen der Gemeinde Owingen finden. Sie führen uns heute noch einmal das erlebte Grauen vor Augen.
Diese und weitere Unterlagen kamen im Rahmen des Projekts „Sicherung und Bearbeitung der Pfarrarchive“ nach Karlsruhe, wo sie derzeit bearbeitet werden.Eine der Hauptaufgaben war die Bewertung der Akten nach ihrer Überlieferungswürdigkeit. Während der Sichtung stießen die Projektmitarbeiter auf prägende Schwerpunktthemen der Kirchengemeinden, etwa im Bereich der Ökumene, interessante bis amüsante Korrespondenz, z.B. auf die Richtigstellung eines Zeitungsartikels aus der Zeit des Nationalsozialismus über den Ursprung des Weihnachtsfestes, auf ein reich ausgeschmücktes Schreiben über das dauerhafte Fernbleiben mehrerer Konfirmanden vom Unterricht sowie alte Überlieferungen zur Kirchengeschichte. Auch Fotos und Objekte – wie etwa ein Quartett des Kirchenbezirks Wertheim – fanden sich in Akten und Kartons.
Neben der Bewertung des Schriftguts prüfte das Team Nordbaden die Eignung der Pfarrarchive als Unterbringungsort für die Archivalien. Mithilfe eines Infrarotthermometers konnten Raumtemperatur, relative Luftfeuchtigkeit und Taupunkt innerhalb der Räumlichkeiten ermittelt werden.
Trotz vollem Zeitplan ergab sich die Möglichkeit zu einem Stadtrundgang durch Wertheim. Nach dem Durchschreiten eines mittelalterlichen Stadttores gelangte das Team in die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden. Den Höhepunkt bildete die imposante Evangelische Stiftskirche. In der Nähe entdeckten die Mitarbeiter einen Gasthof, der darauf hinwies, dass Martin Luther dort bis zum heutigen Tag seine Zeche nicht beglichen hat.
Am letzten Tag der Dienstfahrt lud das Team die in den Vortagen mit archivwürdigen Akten befüllten Umzugskartons in den Sprinter. Um einen Achsenbruch zu vermeiden, ermittelte das Team das Gewicht des Schriftguts, bevor es zum Auto transportiert wurde. Mit 19 Zentnern bepackt machten sich die Projektmitarbeiter auf die Rückreise. Nun steht der Erschließung Wertheims nichts mehr im Wege!Wir haben das Findmittel zu den verfilmten und digitalisierten Kirchen- und Familienbüchern unserer Landeskirche als PDF-Dokument auf unserer Website veröffentlicht. Mit dieser Übersicht können Sie sich einen Überblick über die komplette Kirchenbuchüberlieferung unserer Landeskirche sowie der verfilmten/digitalisierten Familienbücher verschaffen. Der interessierte Benutzer hat also die komfortable Wahl, den Komplettbestand im Kirchenbuchportal (bis 1876) gegen Gebühr zu recherchieren, oder - unverändert - in unserem Archiv Einsicht in die verfilmten Büchern zu nehmen (hier über das Schwellenjahr 1876 hinaus bis in die 1960er Jahre). Es ist übrigens auch in unserem Lesesaal eine Archion-Recherche (auch Bücher anderer Landeskirchen!) zu den üblichen Tages- und Reprogebühren (vgl. Gebührenordnung) möglich. D. h., Sie müssen sich dafür nicht zwangsläufig bei Archion registrieren, sondern können - wenn das für Sie reizvoll ist - innerhalb der Benutzerzeiten Archion nutzen. Dafür müssen Sie sich bei einer Anmeldung den sogenannten 'PC-Platz' reservieren lassen. Vor Ort stehen wir auch mit Rat und Tat zur Seite, wenngleich Sie die Recherche natürlich selbst durchführen müssen.
Bis Archion die heute gelieferten Bücher veröffentlicht, wird sicherlich noch geraume Zeit verstreichen. Die Kirchenbuchportal GmbH teilt täglich unter dem Button „News“ mit, welche Kirchenbücher online gestellt wurden, so dass man den Verlauf verfolgen kann.
Übrigens wurden weitere Bücher für eine Sicherungsverfilmung und Digitalisierung abgegeben, die als Sekundärquellen (Mennonitenregister, Familienbücher, Abschriften) den Bestand gehaltvoller machen, darunter:
Es besteht aus zwei Mitarbeitenden:
Mein Name ist Marco Tänzer und ich bin 29 Jahre alt. Bereits früh hat mich die Faszination der Vergangenheit in den Bann geschlagen. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass ich ein Studium der Geschichte und der Germanistik (Universität Stuttgart) aufnahm. Nach dem Masterabschluss im interdisziplinären Studiengang Wissenskulturen, welcher sich auf die drei Institute Geschichte, Literaturwissenschaft und der Philosophie stützt, hat mich mein Weg nun ins Archiv geführt. Besonders freue ich mich darauf, durch meine Mitarbeit am Projekt der 'Sicherung und Bearbeitung der Pfarrarchive'' daran zu arbeiten, Vergangenes und Interessantes aus den unterschiedlichen Kirchengemeinden zu erschließen und der Forschung und interessierten Öffentlichkeit verfügbar zu machen.
Ich heiße Natascha Wetzel. Nach meinem Studium der Germanistik, Alten Geschichte und Philosophie in Heidelberg war ich ab 2014 im Generallandesarchiv Karlsruhe als Archivmitarbeiterin tätig. Im Zeitraum 2015-2018 absolvierte ich eine Ausbildung zur Archivarin für den gehobenen Archivdienst beim Landesarchiv Baden-Württemberg und freue mich nun, Teil dieses bisher einzigartigen und anspruchsvollen Projekts zu sein. Neben der Möglichkeit, die vielseitigen Tätigkeiten des Berufsbildes Archivar auszuüben, bin ich gespannt auf die Kontakte mit und die Begegnungen in den Pfarrarchiven.
Es besteht aus zwei Mitarbeitenden:
Ende letzter Woche ist das Team des Projekts 'Sicherung und Bearbeitung der Pfarrarchive' in die eigens eingerichteten Räumlichkeiten der Paul-Gerhardt-Kirche eingezogen.
Es wurden Materialien, persönliche Gegenstände, zu verzeichnende Akten und alles, was man sonst noch so braucht, in mehreren Fuhren vom Evangelischen Oberkirchenrat in die Paul-Gerhardt-Kirche nach Beiertheim gefahren und einsortiert. Dort sieht es nun so aus:
Jetzt kann es also an die eigentliche Arbeit gehen! "Frische Ware" wird geliefert und bearbeitet:
Hier sind sie auf dem Balkon der Evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche Karlsruhe-Beiertheim zu sehen, in deren Räumen sie derzeit ihre Dienstzimmer beziehen.
An dieser Stelle werden die neuen Mitarbeitenden in den folgenden Tagen vorgestellt.
dann verhöhnte er die Bestohlenen mit einem stattdessen aufgehängten Plakat „… suchet, so werdet ihr finden“ (das ihn im Übrigen nach einem ausführlichen Gutachten verraten hat),
dann leugnete er alles,
widersprach der folgenden Kündigung, zeigte Reue, versprach Besserung,
um schlussendlich eine zweite Chance zu erhalten
und wieder etwas vom Pfarrhof zu klauen (diesmal ein Fenster).
Dieser Feldpostbrief ist Teil der Überlieferung der ehemaligen Christusgemeinde in Lahr, die zwischen Mai und Juli 2018 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche in Baden archivarisch aufgearbeitet wurde. Der Bestand umfasst den Zeitraum von der Reformations-Jubelfestfeier in Lahr (29. Juni 1856) und der Stiftung der Kirchengemeinde durch den Lahrer Kaufmann Christian Wilhelm Jamm, der in seinem Testament Geldmittel für den Kirchenbau, deren Unterhalt sowie für die Finanzierung der Pfarrstelle vorgesehen hatte, bis zu dem Zeitpunkt, als die Kirchengemeinde in der neugegründeten Kreuzgemeinde Lahr aufging (2015). Besonders hervorzuheben ist die umfangreiche Dokumentation der Kirchenrenovierung in den Jahren 1997 und 1998 sowie eine Akte zur Wiederbeschaffung von Kirchenglocken. In beiden Weltkriegen musste die Christuskirche ihre Kirchenglocken für den Krieg zur Verfügung stellen und in beiden Situationen gelang es der Gemeinde, jeweils durch Spendensammlungen, für Ersatz zu sorgen.
…erhielt die junge Kirchengemeinde in Waibstadt von der badischen Großherzogin Luise geschenkt, als im Jahr 1910 die Einweihung der eigenen Kirche gefeiert werden konnte. Es handelte sich um eine Altar- und Kanzelbekleidung, die extra für die Waibstadter Kirchengemeinde in der Kunststickereischule des Badischen Frauenvereins angefertigt worden war. Dies geht aus den Unterlagen der jüngst verzeichneten Pfarrarchive der Kirchengemeinden in Waibstadt und Daisbach hervor.
Die 1842 als Filiale der Kirchengemeinde Neckarbischofsheim gegründete Gemeinde hielt ihren ersten eigenen Gottesdienst im Jahr 1885 noch im Saal der örtlichen Schule ab. 1932 wurde Waibstadt zum Diasporaort und 1968 zur Filiale der Kirchengemeinde Daisbach. Dies ist insofern besonders, als dass Daisbach zu dieser Zeit lediglich ein eigenständiges Dorf, Waibstadt hingegen eine Stadt mit etwa fünfmal mehr Einwohnern war. Als sich 1971 die politischen Gemeinden beider Ortschaften vereinigten, wurde Daisbach dementsprechend zum Ortsteil von Waibstadt. Das evangelische Pfarramt für die beiden Orte befindet sich in Daisbach, aber jede Ortschaft besitzt bis heute einen eigenen Kirchengemeinderat. 1974 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen.
Eine protestantische Gemeinde in Daisbach existierte seit der Zeit der Reformation. Der Lehnsherr Bernhard Göler von Ravensburg führte 1522 den evangelischen Glauben in lutherischer Ausprägung in seinen Besitztümern ein. Auch eine kleine reformierte Kirchengemeinde bildete sich in der Folgezeit in Daisbach, die im Zuge der Badischen Kirchenunion von 1821 mit der lutherischen Gemeinde vereinigt wurde.
Wie ihre Schwestergemeinde in Waibstadt erlebte auch die Kirchengemeinde in Daisbach in ihrer Geschichte diverse Um- und Neubauten sowie Renovierungen ihrer Gebäude. Eine besondere Aktion stellte dabei die Glockenbeschaffung nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Zwei der drei Glocken, die seit 1937 im neuerrichteten Kirchturm den Daisbachern die Stündlein schlugen, wurden im Januar 1942 im Zuge der „Mobilisierung der Eisenreserven“ zu Kriegszwecken ausgebaut und eingeschmolzen. Seit Sommer 1946 bemühte sich die Kirchengemeinde darum, Ersatz zu beschaffen, was angesichts der chaotischen Umstände der Nachkriegszeit mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden war. So musste die Kirchengemeinde neben der Finanzierung auch selbstständig das Rohmetall sowie weitere Hilfs- und Formstoffe für den Glockenguss, wie Bienenwachs, organisieren. Dass dies innerhalb von zwei Jahren gelang, ist eine bemerkenswerte Leistung. Im Sommer 1948 läuteten erstmals seit über sechs Jahren wieder drei Kirchenglocken in Daisbach.
Das Archiv der beiden Gemeinden ist in den vergangenen Monaten überarbeitet und verzeichnet worden. Die Glockenbeschaffung, die Gabe von Großherzogin Luise sowie weitere Details und Informationen aus der Geschichte der evangelischen Kirchengemeinden Waibstadt und Daisbach sind damit nun bequem recherchierbar. Während die Originalakten mittlerweile wieder an das Pfarramt der Kirchengemeinde übergeben worden sind, lassen sich die Bestände mittels eines Onlinefindbuchs auf der Homepage des Landeskirchlichen Archivs zukünftig durchsuchen.
Diese Sammlung enthält zumeist in Buchform vorliegende handschriftliche Aufzeichnungen, die ohne Zusammenhang überliefert sind. Dadurch besteht sie hauptsächlich aus Einzelstücken. Der Bestand enthält derzeit 30 Akten mit einer Laufzeit von 1741 bis 1969 und einem Umfang von 0,5 lfm.
Neben Mitschriften von Vorlesungen und Seminaren, Vorträgen und Reden, von Gemeindeveranstaltungen und Konfirmandenunterricht sind Manuskripte von Werken, Vorträgen und Reden; Entwürfe; Abschriften; Gebets- und Sprüchesammlungen; Korrespondenzen sowie Tagebücher in dieser Sammlung überliefert. Predigten bilden einen eigenen Sammlungsbestand (152.). Die Provenienz bzw. Zeitpunkt der Übernahme und Übergeber sind - soweit bekannt - genannt.
Sie haben das noch nie gemacht? Dann probieren Sie es doch mal aus, macht keinen Spaß!
Die wenigsten von Ihnen werden sich Gedanken über Heftklammern machen. Für Archivarinnen und Archivare ist das jedoch ein Thema aus dem Arbeitsalltag. Die Metallklammern im Papier fangen teilweise sehr schnell an zu rosten, viele Unterlagen werden auf diese Weise schon nach kurzer Zeit beschädigt. Im Archiv sollen Dokumente jedoch möglichst dauerhaft vor Schaden bewahrt und erhalten werden. Daher ist eine – unbeliebte – Aufgabe im Archiv das Entmetallisieren. In mühevoller Handarbeit werden aus allen Unterlagen, die für archivwürdig befunden wurden, Tacker- und Büroklammern entfernt.Was Pfarrer Zipperer genau gesagt haben soll oder ob es zu einer Anzeige kam, ist leider nicht mehr nachvollziehbar.
Deutlich ist aber, dass das Verhältnis zwischen den beiden Männern bereits vorher äußerst angespannt war und Pfarrer Zipperer auch und vor allem von Zimmermanns Ehefrau sehr wenig hielt.
Schon einen Monat zuvor schrieb der Pfarrer einen Brief an das Großherzogliche Kreisschulamt und bat um Versetzung des Hauptlehrers. Dieser sei „unfähig“ und besitze „weder bei den Schülern noch bei der Bevölkerung das nötige Ansehen, um irgendwelchen erzieherischen Einfluss ausüben zu können“.
Der Grund dafür? Ganz klar Zimmermanns Verhalten in der Öffentlichkeit, wo sein Aufzug und seine „den ganzen Lehrerstand blamierenden Absonderlichkeiten“ notwendigerweise „zum Lachen reizen“.
Besonders verantwortlich dafür macht Pfarrer Zipperer den Einfluss der Ehefrau Zimmermanns, „die eben alles andere ist, nur keine Hausfrau“. Sie vernachlässige die Kinder und treibe sich währenddessen mit anderen Abtrünnigen stundenlang schwätzend auf der Straße herum.
Aber auch die Online-Recherche in Kirchenbüchern anderer Landeskirchen ist in unserem Lesesaal möglich, weil wir die Einsicht in das Kirchenbuchportal zu den üblichen Tages- und Reprogebühren anbieten! D. h., Sie müssen sich dafür nicht bei Archion registrieren und ein Ticket erwerben, sondern sich bei einer Anmeldung nur den sogenannten 'PC-Platz' reservieren lassen.
Dieses „Fräulein“, das war die Gemeindediakonin der Gottesauerpfarrei 1933-1935. Sie war angeblich Mitglied der SPD und hatte – was viel brisanter war – ganz öffentlich mit einem ehemaligen Rechtsanwalt jüdischen Glaubens zu tun. Nachdem die Forderung nach ihrer Entlassung nichts nach sich zog, wurde sie schließlich wegen Rassenschande angezeigt. Die Gemeindediakonin und Pfarramtskandidatin nahm die Bedrohung aber rechtzeitig wahr und floh 1935 in die Schweiz. Sie entkam damit noch rechtzeitig einem geplanten Verhör durch die Badische Geheime Staatspolizei und tat damit den richtigen Schritt, auch wenn sich dadurch der Verdacht von offizieller Seite aus „erhärtet“ hatte. (LkA KA, 044., Karlsruhe Gottesauerpfarrei, Nr. 24)
„Egal, wenn nur der Krieg zu Ende geht“ (1916)
Mit diesem Satz endet die Kriegschronik des Pfarrers Wilhelm Brauns im Dezember 1916. 93 eng beschriebene Seiten fassen wochenweise den Ersten Weltkrieg und die Erlebnisse des Pfarrers auf den Schlachtfeldern zusammen. Dazu sammelte der Schreiber zahlreiche Postkarten, Zeitungsartikel und eigene Aufnahmen von Schützengräben und Soldaten. (LkA KA, 044., Michelfeld, Nr. 363)
„Wenn die Mädchen draußen blieben, würden sie noch viel mehr Unheil anstellen und die Menschheit noch mehr verseuchen“ (1932)
So das Urteil des Mädchenheims Bretten zur Bedeutung ihrer Zwangs- bzw. Heimerziehung, nachdem eine ledige Mutter, die durch das Heim in eine Arbeitsstelle vermittelt war, im Oktober 1934 in die bayerische Landeshauptstadt entfloh. Die Begründung für ihr Verhalten? Das Mädchen sei „unbeschreiblich einfältig und [habe] […] eine Affenliebe zu dem Kind, aus der all ihre Fehler stammen.“ (a.a.O., Nr. 193)
Ein Pfarrer setzt sich ein (1953)
Wegen „groben Unfugs“ verurteilte ein Gericht fünf Jugendliche 1953 zu jeweils 12,50 DM Strafe. Die Jungs hatten einen Fahrzeughalter darauf hingewiesen, dass sein Wagen in der Kircheneinfahrt stehe. Als dieser sich weigerte, den Pkw umzuparken, hoben die Jugendlichen den Wagen kurzerhand an und stellten ihn quer. Die Einfahrt war wieder frei, der Fahrzeughalter sauer. Der Pfarrer, der sich kurz vor der Tat und schon viele Male im Beisein der Jugendlichen über den Wiederholungstäter beschwert hatte, sah die Schuld bei sich und bat um Straferlass oder Abmilderung. Mit Erfolg: statt 12,50 DM mussten die Jungs „nur“ 10 DM zahlen. (LkA KA, 044., Karlsruhe Gottesauerpfarrei, Nr. 86)
Beziehungsdrama Ost-West (1979)
Ein Pfarrer aus Karlsruhe brach 1979 die langjährige Patenbeziehung zum Ort Lindenberg (DDR) ab, da der dortige Pfarrer sich von seiner Frau getrennt hatte. Dass aber sie diejenige war, die ihren Mann heimlich verlassen hatte und zwar mit einem gewissen „Hermann“, mit dem sie schon viele Jahre lang eine Affäre gehabt hatte, besänftigte den Karlsruher Pfarrer nicht.
Sicherlich ein herber Schlag für den Lindenberger Pfarrer, für dessen Vorgänger schon 1954 klar war: „Lieber als Hausdiener oder Arbeiter dort [BRD], als als Pfarrer hier [DDR]. Warum soll man die Wahrheit nicht schreiben.“ (a.a.O., Nr. 93)
In einem SWR-Rundfunk-Interview wird das in den Startlöchern stehende Projekt 'Pfarrarchiverschließung' vorgestellt und dabei Bezug auf diese Funde genommen. Na, neugierig geworden?
Über den Start des Projektes informieren wir an dieser Stelle.
Der Tag der Archive steht unter dem Motto 'Bürgerrechte und Demokratie'.
Im Rahmen von vier Führungen durch sonst für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Magazine werden Archivalien zu verschiedenen Aspekten von Bürgerrechten und Demokratie gezeigt. Themen sind die frühen Stadtrechte Karlsruhes, Stadtratsprotokolle, die Entwicklung der Rechte der jüdischen Bevölkerung und die Orte der Demokratiegeschichte in Karlsruhe. Außerdem besteht zweimal die Gelegenheit, an einer Führung in der Ausstellung "Vor 50 Jahren - mit Horst Schlesiger durch das Jahr 1968" teilzunehmen, die um 11 Uhr von Bürgermeister Dr. Albert Käuflein eröffnet wird:
Vielleicht sieht man sich?
Anlaß war ein Artikel in der sozialdemokratischen Zeitung Der Volksfreund am 12.01.1911, der dem Gondelsheimer Pfarrer Martin Zipse (1862-1939) parteiische Armenfürsorge vorwarf. Er habe einer bedürftigen älteren Dame den Empfang von Weihnachtsgaben durch die Gräfin Douglas vorenthalten, und das bloß, weil deren Söhne Sozialdemokraten waren. Erschwerend habe der Pfarrer zudem „Unfrieden zwischen ein junges Ehepaar gestiftet“, indem er den Eltern der Braut den zukünftigen Schwiegersohn als Sozialdemokraten und Umstürzler vorstellte.
Weil der Verfasser des Artikels nicht eindeutig identifiziert werden konnte - der Sohn des Hauptverdächtigen erhielt übrigens kurz vor dem Prozess zwei Stunden Arrest wegen „ungebührlichen Benehmens dem Ortsgeistlichen gegenüber“ -, klagte der Pfarrer schließlich gegen die Redaktion des Volksfreundes. Mit fünf geladenen Zeugen fand im März 1911 das Hauptverfahren vor dem Großherzoglichen Schöffengericht statt.
Das Ergebnis? Der Pfarrer übe „seine Seelsorge und Armenpflege völlig unparteiisch“ aus, die Vorwürfe im Artikel seien nichts weiter „als eine völlig aus der Luft gegriffene schmähliche Verleumdung“, wie die Brettener Sonntags-Zeitung am 26.03.1911 schrieb. Der Volksfreund blieb am Ende auf den Kosten des Verfahrens sitzen (150–200 RM) und wurde verpflichtet, das Gerichtsurteil im eigenen Blatt abzudrucken.
Übrigens bestätigt das Urteil die Meinung eines Gondelsheimer Bürgers, der zum Schmähartikel schon am 17.01.1911 öffentlich Stellung bezog: Der Pfarrer erfülle „sein Amt mit seltenerer Gewissenhaftigkeit“.
Ganz anders also als viele seiner Kollegen, tatsächlich nämlich hatten viele Geistliche der evangelischen Kirche den Vorwurf der Parteilichkeit verdient. Denn, wie Rainer Hering allgemein formuliert, die „evangelischen Landeskirchen waren eng mit dem Staat verbunden und unterstützten die […] Verfolgung der Sozialdemokraten vielfach. Sie wurden daher […] als Teil des obrigkeitsstaatlichen Repressionsapparates wahrgenommen.“ (Rainer Hering: SPD und Kirchen in Deutschland. In: Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, Nr. 4 (2011), S. 43f.)
Dementsprechend beinhaltet der übernommene Nachlass Unterlagen zur badischen Frauengeschichtsschreibung, zum Konvent evangelischer Theologinnen in Deutschland (u.a. Tagungsteilnehmerlisten, gedruckte Theologinnenverzeichnisse) und in Baden, zur Geschichte der Frau im geistlichen Amt und Vortragsmanuskripte. Aber auch Unterlagen zum 50jährigen Jubiläum der Paul-Gerhardt-Kirche Mannheim, zum Weltgebetstag, zu Bibelwochen, den Themenkomplexen ‚Frau und Sexismus und ‚Bio-Ethik'', zum Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule sowie Korrespondenzen und Forschungsunterlagen zu Persönlichkeiten der Zeitgeschichte, v. a. zu einzelnen ‚frühen' evangelischen Theologinnen, sind enthalten. Zudem finden sich ein Fotoalbum, berufliche Unterlagen, Dissertation (1919) und Promotionsurkunde der Theologin Grete Gillet (1895-1970). Des Weiteren bilden Zeugnisse, Urkunden (auch von Doris Faulhaber, mit der sie eine Lebensgemeinschaft bildete - vgl. Nachlass 150.106), Korrespondenzen, Fotoalben (Reisen 1950-1962, u.a. vom Kirchentag Berlin 1961), einzelne Fotos (u.a. als Kind, Pfarrerin, beim 70. Geburtstag und von Doris Faulhaber), Post zum 80. Geburtstag, Amtskalender 1956-2016, Notenheftchen des Elisabethgymnasium (1963), Gottesdienstprogramme des Diakonissenmutterhauses Mannheim (1984/85) ein beredtes Zeugnis ihres Lebens. Ihre Bibel und ihr NT Graece sowie ihr Talar mit Beffchen, Krägen, Barett lassen ihr geistliches Wirken greifbar werden; der Büchernachlass ist in die Landeskirchliche Bibliothek übergegangen.
Der Nachlaß hat die Signatur 150.113, einen Umfang vom 1,7 lfm und eine Laufzeit von (1919) 1946 bis 2017. Es ist geplant, diesen Nachlass zeitnah zu erschließen, um ihn der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Allerdings wird er aufgrund personenbezogener Daten nur mit Antragstellung auf Verkürzung der Schutzfristen benutzbar sein.
Um welche Bücher es sich dabei handelt, können Sie dem Findbuch Kirchen-, Familien-, Israelitische Standesbücher (Verfilmungen) entnehmen, welches wir als PDF auf unserer Website veröffentlicht haben. Es handelt sich dabei um die Bücher der Filmnummern 1288 bis 1341 (problemlos auffindbar mit dem Suchfunktionsfeld).
Zeitgleich wurden weitere 26 Familienbücher zur Verfilmung und Digitalisierung abgegeben. Das sind Bücher, die in den letzten Monaten als Deposita an unser Archiv abgegeben wurden und bislang nicht mikroverfilmt vorlagen. Auch diese Bücher sind im Findbuch Kirchen-, Familien-, Israelitische Standesbücher (Verfilmungen) aufgeführt und mit der Bemerkung ‚Derzeit zur Verfilmung/Digitalisierung abgegeben‘ versehen, so dass der interessierte Nutzer von der Existenz jener Bücher Kenntnis erhält.
Der Imagefilm wendet sich an Familienforscher und solche, die es werden wollen. Anschaulich und leicht verständlich werden die Möglichkeiten, die das Portal mit seinen online gestellten Kirchenbüchern seit reichlich zwei Jahren bietet, in einer Geschichte verpackt erzählt: Mrs. Smith aus den USA möchte mehr über ihre deutschen Vorfahren wissen. Mit Archion taucht sie in ihre Familiengeschichte ein. Drei Ereignisse lassen ihre Wurzeln aufscheinen: Die Taufe ihres Vorfahren Johann Friedrich Grabbe 1848 in Hamburg, bevor er mit seinen Eltern das Schiff nach Amerika betritt; die Hochzeit seiner Eltern 1847 in Neustadt sowie die Beerdigung seines Großvaters 1820 in Altdorf. Die ständig wachsende Zahl der zur Verfügung gestellten Kirchenbücher eröffnen Mrs. Smith und allen Neugierigen beste Konditionen, die eigenen Wurzeln online zu entdecken.
Das deutschsprachige Pendant befindet sich im Produktionsprozeß und wird auf dem 27. Norddeutschen Kirchenarchivtag in Hofgeismar am 11./12.09.2017 vorgestellt und ebenfalls auf Youtube eingestellt werden.
Für die Herstellung der beiden Clips konnte die Trickfilmklasse der Kunsthochschule Kassel gewonnen werden. Damit findet die erfolgreiche Kooperation mit dem Verband kirchlicher Archive in der AABevK aus dem letzten Jahr eine Fortsetzung. Damals hatte die Trickfilmklasse den Imagefilm der evangelischen Archive kreiert. Der Clip wurde in den letzten zehn Monaten knapp 14.000 mal aufgerufen.
Derzeit arbeitet unser Archiv daran, die verbliebenen reichlich 700 Dateien von Kirchenbüchern zu prüfen und anschließend an die Kirchenbuchportal GmbH zu liefern. Anschließend folgen die (derzeit) 359 Familienbücher, die als Deposita im Landeskirchlichen Archiv aufbewahrt werden. Diese werden im Moment verfilmt und digitalisiert. Eine Einsicht in diese Bücher wird dann im Lesesaal „nur noch“ als Film (bzw. in naher Zukunft an Benutzer-PC‘s) stattfinden. Oder durch die Kirchenbuchportal GmbH, der die Familienbücher auch geliefert werden und die ja den von den Benutzerzeiten unabhängigen Zugriff am heimischen Rechner bietet ...
Als letzter Schritt werden fehlerhafte Dateien nachgearbeitet. Es handelt sich hierbei um (derzeit) 116 Dateien (= Bücher). In Archion werden dann - so ist die Planung - in der ersten Jahreshälfte 2018 alle Bücher veröffentlicht vorliegen.
Neu ist übrigens im Lesesaal unseres Archivs die Nutzung des Kirchenbuchportals gegen Zahlung der herkömmlichen Tages- und Reprogebühren. Dafür ist es nötig, bei der Terminvereinbarung den 'PC-Platz' zu reservieren. Die Vorteile darin bestehen:
Damit werden demnächst 6.660 von 7.300 Kirchenbüchern unserer Landeskirche durch das Kirchenbuchportal veröffentlicht sein. Es handelt sich dabei um die Bücher der Filme 1 bis 1086. Das Findmittel zu den Verfilmungen haben wir als PDF veröffentlicht, so dass die interessierten Nutzer sich selbst ein Bild darüber verschaffen können, welche Gemeinden ab Film 1086 noch folgen werden.
Dabei handelt es sich um reichlich 700 Dateien von Kirchenbüchern, die noch auf eine Prüfung und Lieferung warten. Anschließend folgen die (derzeit) 354 Familienbücher, die als Deposita im Landeskirchlichen Archiv aufbewahrt werden. Diese werden im Moment verfilmt und digitalisiert. Eine Einsicht in diese Bücher wird dann im Lesesaal „nur noch“ als Film (bzw. in naher Zukunft an Benutzer-PC‘s) stattfinden. Oder durch die Kirchenbuchportal GmbH, der die Familienbücher auch geliefert werden und die ja den von den Benutzerzeiten unabhängigen Zugriff am heimischen Rechner bietet ...
Als letzter Schritt werden fehlerhafte Dateien nachgearbeitet. Es handelt sich hierbei um (derzeit) 109 Dateien/Bücher. In Archion werden dann - so ist die Planung - in der ersten Jahreshälfte 2018 alle Bücher veröffentlicht vorliegen.Die darin befindlichen Korrespondenzen kirchlicher Stellen zeugen von dem großen Engagement der Kirchen in diesem letztlich erfolgreichen Widerstand gegen das Bauprojekt und dokumentieren damit ein wichtiges Stück badischer kirchlicher Zeitgeschichte aus einer aufregenden Zeit!
Zahlreiche Presseausschnitte, Infomaterialien und Zeitschriftenartikel machen die Ereignisse darüber hinaus anschaulich und erlebbar.
Das zugehörige Findbuch ist online als PDF verfügbar.
Die darin enthaltenen Unterlagen spiegeln die Unterstützung der Bekennenden Kirche durch Ernst Münz in der Zeit des Nationalsozialismus wider, der aufgrund seiner ablehnenden Haltung und seines Widerstandes gegenüber dem NS-Regime zeitweise inhaftiert und schließlich erst nach dem Ende des Regimes in den badischen Pfarrdienst aufgenommen wurde.
So finden sich in den Unterlagen nicht nur Abschriften von zwei Flugblättern sowie das von ihm verweigerte Bekenntnis zum NS-Staat. Vielmehr zeugen sie auch von seinem aktiven Engagement in den Schülerbibelkreisen. Ergänzt und vertieft werden diese persönlichen Dokumente durch Zeitzeugenberichte seiner Witwe Ruth Münz (1919-2009) sowie seines Schwagers Dr. Gottfried Odenwald.
Trotz seines kleinen Umfanges gibt dieser Bestand sehr interessante Einblicke in ganz unterschiedliche Bereiche des kirchlichen Lebens und Handelns quer durch die Jahrhunderte. So finden sich darunter Kirchenverträge und Urkunden zu kirchlichen Bauvorhaben genauso wie Kauf- und Tauschverträge (siehe Foto). Hinzu kommen personenbezogene Dokumente, wie etwa Kollektenpatente, unter anderem für den Bau der reformierten Kirche in Karlsruhe von 1719 und 1721. Besonders hinzuweisen ist auch auf das reich verzierte Adelsdiplom für Elisabeth Offensandt von Berckholtz von 1887, deren Sohn Wilhelm 1909 das nach ihr benannte evangelische Pflegeheim in Karlsruhe stiftete.
Insgesamt ist es neben der thematischen Breite vor allem die beeindruckende Vielfalt an äußeren Gestaltungsformen, welche eine Beschäftigung mit diesem Bestand so spannend macht.
Wieder einmal besonders berührt haben mich dabei die Einzelschicksale, die da in den Aktenbergen immer wieder auftauchen, besonders aus den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Flüchtlingsfrauen aus Ostpreußen, die sich mit winzigen finanziellen Unterstützungen irgendwie durchschlagen mussten; eine alte Oma, die noch mit über siebzig und schlechten Augen für das halbe Dorf Flickarbeiten erledigte, um ihre Miete bezahlen zu können; Konfirmanden, die von der Kirche Geld für einen Konfirmandenanzug erbettelten. Das Leben war hart im Odenwald der 1950er Jahre - kein Petticoat und keine Milchbar in Sicht.
Voraussetzung ist natürlich, dass die gewünschten Kirchenbücher bereits durch Archion online gestellt sind. Das kann man vom häuslichen PC aus über den Archion-Button "Browse" recherchieren.
Wie muss man sich das vorstellen? Im Lesesaal unseres Archivs gibt es derzeit einen ‚Benutzer-PC‘, an dem neben dem Scannen und Ausdrucken von Einträgen aus verfilmten Kirchenbüchern (unserer Landeskirche) fortan auch das Onlineangebot des Kirchenbuchportals zu Verfügung steht. Benutzer*innen, die in unser Archiv kommen wollen und eine Nutzung des Kirchenbuchportals wünschen, sollten das bei der Terminvereinbarung erwähnen, damit ihnen dieser Platz reserviert wird. Der Zugang zu Archion an diesem PC ist gerätegebunden, so dass kein Login vonnöten ist. Eine Nutzung dieses Angebots hat für die Benutzer*innen neben der Tages- und Reproduktionsgebühr für private genealogische Recherchen (Gebührenordnung) keine zusätzliche Gebühr zur Folge. Der auf das Archiv registrierte Zugang bietet Lese- und Download-Funktion, aber keine Nutzung des Forums und von UGC (= nutzergenerierten Inhalten).
Worin besteht der Vorteil? Mit diesem Angebot erhalten die Benutzer*innen luxuriöse Recherchebedingungen: Neben der ‚klassischen Einsicht‘ (verfilmter Kirchenbuchbestand unserer Landeskirche, Familienbücher, Ortssippenbücher (vgl. Findmittel), Deposita von Originalkirchenbüchern) sowie einer qualifizierten Unterstützung durch die Archivar*innen können nun die Benutzer*innen erstmals landeskirchengrenzüberschreitend in evangelischen Kirchenbüchern recherchieren. Und: Man kann das Portal testen, ohne sich einen eigenen Pass zu kaufen.
Gibt es Nachteile? Man muss zuvor einen Termin vereinbaren, sich auf den Weg in unser Archiv machen und die Recherche innerhalb der Benutzerzeiten durchführen. Ob das ein Nachteil darstellt, darauf muss jeder selbst eine Antwort finden.
Ob die Möglichkeit der Onlinerecherche nach Ablauf der Testphase bestehen bleibt, hängt von dem Zuspruch ab und wird erst nach ihrem Ende im September 2017 entschieden.
Es wird noch einige Zeit verstreichen bis Archion diese Bücher veröffentlicht. Nach Auskunft der Kirchenbuchportal GmbH werden zunächst Kirchenbücher der Württembergischen, Berlin-Brandenburgischen, Bayerischen, Kurhessen-Waldeckischen und Lippischen Landeskirchen eingespeist. Von einer Onlinestellung der badischen Bücher ist im April/Mai 2017 auszugehen. Archion veröffentlicht täglich unter dem Button „News“, welche Kirchenbücher online gestellt wurden, so dass man den Verlauf verfolgen kann.
Damit sind nun 6.660 von 7.300 Kirchenbüchern unserer Landeskirche an die Kirchenbuchportal GmbH geliefert. Knapp 700 Dateien von Kirchenbüchern warten demnach noch auf eine Prüfung und Lieferung. Anschließend folgen die 300 Familienbücher, die als Deposita im Landeskirchlichen Archiv aufbewahrt werden und im Lesesaal ihren Standort haben bzw. hatten. Denn diese werden derzeit in zwei Etappen verfilmt und digitalisiert. Eine Einsicht in diese Bücher wird dann im Lesesaal „nur noch“ als Film (bzw. in naher Zukunft an Benutzer-PC‘s) stattfinden, weil sie aus bestandserhalterischen Erwägungen heraus künftig im Magazin aufbewahrt werden. Oder durch Archion, das ja den von den Benutzerzeiten unabhängigen Zugriff am heimischen Rechner bietet!
Vor hundert Jahren, zu Kriegszeiten, wollte bei Pfarrer D. Dr. Cordier zunächst keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Dies beschreibt er in seinem geistlichen Grußwort. Erst mit dem Packen von Weihnachtspaketen für die Soldaten an der Front wird ihm bewusst: „es geht auf Weihnachten zu“. „Denn zur Weihnachtsstimmung gehört, dass man jemand etwas Liebes erweisen darf.“
Der Heimatbote für die Ev. Gemeinden Eschelbronn und Neidenstein wurde von Pfarrer D. Dr. Cordier im Jahr 1916 begonnen. Vermutlich sollten durch ihn die Soldaten im Krieg über die Geschehnisse in der Heimat informiert werden. Es finden sich in den Heimatboten vor allem Berichte von gefallenen Soldaten (zum Teil auch mit Fotos), aber auch eine Fortsetzungsgeschichte mit Kriegserinnerungen von 1807-1815, Gedichte, ein Bericht über die Landung eines Flugzeugs in Neidenstein sowie die Beschreibung der abgenommenen Glocken. Des Weiteren wird dem verstorbenen ehemaligen Pfarrer Richard Schmidt (+ 28.12.1916) gedacht. Eine Ausgabe beinhaltet die Abschiedspredigt von Pfarrer Dr. Cordier und in der letzten überlieferten Ausgabe ist die Antrittspredigt von Pfarrer Otto Friedrich Hessig (1883-1945) abgedruckt.
Insgesamt zwölf Ausgaben des Heimatbotens (vom Dezember 1916 bis Januar 1918) sind im Dekanatsarchiv Sinsheim überliefert. Sie sind bei Umverpackungsarbeiten aufgetaucht.
So beleuchtet eine Schülergruppe des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums Mosbach die Lebensgeschichte des Neckarburkener Pfarrers August Frick (1913-1995) sowie die Umstände der Türöffnung im Mosbacher Simultaneum der Stiftskirche im Jahre 2008. Zwei Schülerinnen des landeskirchlichen Elisabeth-von-Thadden-Gymnasiums Heidelberg kamen in das Landeskirchliche Archiv, um die Aktenlage zur Geschichte der Heidelberger Mormonen zu sichten.
Ab sofort steht im Lesesaal des Landeskirchlichen Archivs ein neuer Bestand zur Benutzung zu Verfügung. Der Bestand 071.01 Flüchtlingslager Bad Antogast und Altschweier beinhaltet vor allem Unterlagen aus dem Lager Bad Antogast im Maisachtal bei Oppenau in Südbaden. Dort wurde zu Beginn der 1950er Jahre ein sogenanntes Landesdurchgangslager vom Land Baden-Württemberg eingerichtet. In dem Lager waren zunächst Jugendliche aus der DDR untergebracht, dann ungarische Jugendliche und später geflüchtete Familien aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Das Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Baden beschäftigte dort Fürsorgerinnen, die sich vor Ort um die Belange der Menschen kümmerten. Bei dem Bestand handelt es sich denn auch um die Unterlagen des Hilfswerks, dessen Hauptstelle im Gebäude des Evangelischen Oberkirchenrats in Karlsruhe war. Ein kleiner Teil der Unterlagen bezieht sich auf den Kindergarten des Landesdurchgangslagers Altschweier bei Bühl (Baden). Gertrud Hamman, damals Landesfürsorgerin des Hilfswerks, kümmerte sich in dieser Eigenschaft auch um den dortigen Lagerkindergarten.
Der Bestand enthält einen hohen Anteil personenbezogener Daten. Für die betreffenden Akten wurden daher Schutzfristen hinterlegt. Diese können auf Antrag im Einzelfall verkürzt werden.
In dem Gebäude in Bad Antogast, in dem sich in den 1950er Jahren das Flüchtlingslager befand – ein mondänes Kurhaus aus der Zeit der Jahrhundertwende – befindet sich heute übrigens ein internationales Zentrum für Yoga und Ayurveda.
Die Abbildungen – Auszüge aus den Bad Antogaster Unterlagen – zeigen grundlegende Probleme der Flüchtlingsthematik von damals auf. Diese sind heute aktueller denn je.
Hin und wieder muss sogar eine Restaurierungswerkstatt restauriert werden: Nachdem viele Wochen mit vereinten Kräften überlegt und geplant wurde, konnte die frisch renovierte Restaurierungswerkstatt des Landeskirchlichen Archivs kürzlich mit neuen Möbeln bestückt werden. Im Gegensatz zu der Restaurierung von Büchern oder Archivalien, wurde bei diesen „restauratorischen“ Maßnahmen auf die Erhaltung von Originalsubstanz fast komplett verzichtet und das alte Mobiliar gegen eine neue zweckmäßige Einrichtung getauscht, die an die räumlichen Gegebenheiten und individuellen Ansprüche optimal angepasst ist. Durch die vielen Ablageflächen und den großzügigen Stauraum werden viele Arbeitsabläufe zukünftig erleichtert und beschleunigt. Dank der zwei großen fahrbaren Tische steht zudem der Bearbeitung von großformatigen Archivalien wie Karten oder Plänen ab sofort nichts mehr in Weg.
Er beinhaltet Vorgänge aus dem kirchlichen und weltlichen Leben der Gemeinde beginnend mit dem Jahre 1738 und enthält u. a. Informationen über den Neubau der Kirche, Fronfuhren zur Erbauung derselben, über das Schulwesen im 18. und 19. Jahrhundert sowie über das sittliche Leben, ersichtlich aus den so genannten Kirchenzensurprotokollen.
Historische Quellen berichten über Namensänderungen der Ortschaft bis hin zu Knielingen im Jahre 1568, über historische Funde in Knielingen oder der näheren Umgebung, die in „Kunstdenkmäler Badens“ von Emil Lacroix, Peter Hirschfeld und Wilhelm Paeseler dokumentiert sind.
Den Aufzeichnungen des Pfarrers und Dekans Friedrich Kobe (1877-1959) entnehmen wir Berichte über das Kriegsgeschehen im 2. Weltkrieg in Bezug auf das kirchliche Leben und die kirchlichen Gebäude sowie das Brauchtum der Gemeinde. In „Die letzte Glocke von Knielingen“ beschreibt Dekan Kobe die Ereignisse von Advent 1944 bis zum Buß-und Bettag 1945.
Desgleichen erfahren wir einiges über die „Knielinger pieta“ (Knielinger Madonna), eine oberrheinische Straßburger Skulptur um 1500, heute zu sehen im Badischen Landesmuseum.
Der erschlossene Bestand befindet sich im Pfarramt der Pfarrgemeinde Knielingen.Ein Eintrag hebt sich in dem Beerdigungsbuch Zell im Wiesental 1886 – Jan. 1948 von den anderen ab: Es handelt sich hierbei um die sieben Mitglieder der Pfarrersfamilie Hugo Specht, für die am 19. Dezember 1943 um 14 Uhr in der Evangelischen Kirche Zell ein Gedächtnisgottesdienst abgehalten wurde.
Wer war die Familie Specht? Hugo Specht wurde am 6. Oktober 1893 in Zell i. W. als Sohn des langjährigen Zeller Pfarrers und späteren Schopfheimer Dekans Hermann Specht (1862-1949) und seiner Frau Hanna geb. Ullmann geboren. Nach dem Theologiestudium in Heidelberg, Kiel und Marburg und seinem Dienst als Kriegsfreiwilliger im I. Weltkrieg wurde er am 5. Oktober 1919 durch seinen Vater in Zell ordiniert. 1919 erfolgt die Rezeption, bevor er seinen Dienst als Vikar an der Ludwigspfarrei Freiburg antrat. In Freiburg lernte er seine Frau, Hanna Auguste Mayer, kennen, die er am 5. Dezember 1922 ehelichte. 1924 wurde Specht ebenda Pfarrverwalter und im Jahre 1929 trat er als Pfarrer der Unteren Pfarrei Schopfheim seinen Dienst an. Acht Jahre später, 1937, schied Hugo Specht aus der Badischen Landeskirche aus und wurde Pfarrer an der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Leipzig. Eine schicksalshafte Entscheidung, denn bei dem schweren Bombenangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 kam er mit seiner gesamten Familie und der Gemeindehelferin Hippe ums Leben.
Diese Nachricht erschütterte auch die Gemeinde, die sich mit der Familie Specht sehr verbunden fühlte und wo man reichlich zwei Wochen später einen Gedächtnisgottesdienst abhielt. Ihn hielt der Dekan Kirchenrat Karl Müller (1880-1953) zusammen mit dem Zeller Pfarrer Karl Pöritz (1902-1975). Als Predigttexte dienten Joh. 10,12 und Ps. 73, 25 f. Dem Eintrag entnimmt man, dass alle fünf Kinder als Schüler starben.Seit Neuestem steht allen Interessierten ein frisch erschlossener Bestand im Lesesaal des Landeskirchlichen Archivs zur Verfügung: Der Bestand 112. Landeskonvent Baden der zerstreuten evangelischen Ostkirchen.
Dabei handelt es sich um einen kleinen, aber feinen Bestand: 43 Verzeichnungseinheiten in vier Archivboxen. Inhaltlich finden sich darin Unterlagen zum Landeskonvent Baden, der 1968 in Mannheim in Anlehnung an den großen Konvent der ehemaligen evangelischen Ostkirchen e.V. mit Sitz in Hannover gegründet wurde. Das Findbuch ist als PDF auf unserer Website einsehbar: http://www.ekiba.de/html/content/bestaende486.html
Der Landeskonvent Baden hat sich der Bewahrung und Weitergabe des kirchlichen Erbes der jeweiligen Heimatkirchen verschrieben. Diese Kirchen waren ursprünglich in Landstrichen wie Pommern, Ost- und Westpreußen, Schlesien beheimatet. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten sich die Vertriebenen ein neues Leben und Gemeindeleben in der Bundesrepublik auf. So auch in Baden.
Der Landeskonvent Baden besteht noch immer und nimmt die gemeinsamen Interessen der verschiedenen Ostkirchen innerhalb Badens wahr. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Seelsorge an Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern und die Unterstützung von zurückgebliebenen evangelischen Minderheiten. Auch Öffentlichkeitsarbeit gehört zu den zentralen Aufgaben, etwa durch öffentliche Tagungen, was sich auch im Archivbestand widerspiegelt.
Dr. Bettina Wischhöfer wiederum wurde in Wittenberg zur neuen Vorsitzenden der AABevK gewählt und tritt damit die Nachfolge des bisherigen Vorsitzenden Dr. Michael Häusler (Archiv für Diakonie und Entwicklung Berlin) an. Erstmals in der 80jährigen Geschichte der Arbeitsgemeinschaft steht somit eine Frau an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft.
Die Bearbeitung von Pfarr- und Kirchengemeindearchive ist immer abwechslungsreich und keineswegs eintönig und langweilig. Etwas zum Schmunzeln fand die Bearbeiterin im Archiv der Kirchengemeinde Bruchsal. Hier tauchten in den Bauakten Zahlungserinnerungen der „Herforder Elektricitäts-Werke“ in Gedichtform auf.
Am 9. Mai 1957 erhielt das Pfarramt folgende Zahlungserinnerung:
Eine weitere Zahlungserinnerung folgte am 7. Juni 1957:
Die Archive der Luthergemeinden Bruchsal Nord und Süd sowie das Archiv der Kirchengemeinde Bruchsal werden momentan bearbeitet. Bisher gab es nur ein Pfarrarchiv für Bruchsal Nord sowie ein gemeinsames Archiv für Bruchsal Süd und die Kirchengemeinde. Im Pfarrarchiv Nord fanden sich neben eigenen Akten auch Akten des Dekanats Karlsruhe-Land (Pfarrstelleninhaber war auch Dekan) sowie der Kirchengemeinde. Hier konnte durch die Bearbeitung der Bestand stark verkleinert werden. Sehr viel aufwändiger ist die Bearbeitung des Archivs der Kirchengemeinde, da hier keine Unterscheidung zwischen Luthergemeinde Süd und Kirchengemeinde gemacht wurde. Der gesamte Bestand muss daher gesichtet und Akten meist auseinander genommen werden. Zur Kirchengemeinde Bruchsal gehören momentan neben der Luthergemeinde (Bruchsal Nord und Süd fusionierten im Jahr 2004), die Paul-Gehrhardt-Gemeinde Bruchsal sowie die Christusgemeinden Unter- und Obergrombach. Zeitweise waren auch die Evangelischen in Karlsdorf, Forst und Ubstadt der Kirchengemeinde zugeordnet.
Das Archiv der Kirchengemeinde umfasste bisher ca. 10 lfdm. Daneben gibt es noch die Registraturakten der Kirchen- und der Pfarrgemeinde mit einem Umfang von ca. 60 Ordner, die im Zuge der Archivbearbeitung auch durchgesehen werden.
Seit 01.01.2016 wird die Badische Oberrandheftung im Evangelischen Oberkirchenrat Karlsruhe nicht mehr verwendet. Stattdessen befindet sich seitdem die Standard-Zweifachlochung zum Zusammenhalten der Akten in Gebrauch.
Diese Meldung klingt zunächst eher unspektakulär, sofern sie überhaupt Aufmerksamkeit erregt. Betrachtet man jedoch die historischen Hintergründe, wird deutlich, was für einen Einschnitt der Abschied von der Badischen Oberrandheftung tatsächlich bedeutet.
Die Badische Oberrandheftung bezeichnet eine Art und Weise, Akten zu binden. Alle Blätter der Akte werden am linken oberen Rand im Abstand von ca. 4 cm zweifach gelocht und zwischen zwei stabilen Aktendeckeln mit Hilfe eines sogenannten Aktenstechers, eines Metallspießes, auf einer Schnur aufgefädelt. Auf der Rückseite des so entstandenen Bündels wird die Schnur durch einen speziellen Knoten, den Badischen Knoten gesichert. Zum Bearbeiten oder Erweitern der Akte wird dieser Knoten gelöst, zum Blättern in der Akte verhindert man durch Knüpfen eines Leseknotens (einer einfachen Schlaufe), dass Seiten herausrutschen.
Dieses Verfahren Akten zu bilden ist einfach, praktisch, mit geringen Materialkosten verbunden und einzigartig in Baden! Dort ist es nachweislich seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Gebrauch. Der Geheime Rat Nikolaus Brauer beschreibt das Verfahren in einer Archivordnung von 1801, die er im Auftrag von Markgraf Carl Friedrich zu Baden und Hochberg erarbeitete. Vermutlich wurde diese Art der Aktenheftung aber bereits vorher in der Verwaltung der Badischen Markgrafschaft verwendet.
Seit dem 14. Jahrhundert fand Papier immer weitere Verbreitung in den Verwaltungsapparaten der verschiedenen Herrschaften. Und dieses Papier musste in irgendeiner Form geordnet und gelagert werden, um bei Bedarf darauf zurückgreifen zu können. Die gängige Praxis, Dokumente des Verwaltungshandelns stapelweise in Regalen oder Schränken zu lagern, brachte einen entscheidenden Nachteil mit sich: Eine lose Blattsammlung gerät leicht durcheinander. Einzelne Blätter können entnommen werden, die innere Ordnung der Dokumente kann verloren gehen. In Preußen löste man dieses Problem, indem man die Akten zusammennähte. Die Badener dagegen entwickelten die beschriebene Variante. Diese hatte auch den Vorteil, dass das Papier geschont und jedes Dokument vollständig und bequem lesbar blieb.
Die Badische Aktenheftung hat sich zum Teil bis heute gehalten, etwa bei den Staatsanwaltschaften und Gerichten im Bezirk des Oberlandesgerichts Karlsruhe oder eben in Registratur und Archiv des Evangelischen Oberkirchenrats.
Warum heißt es jetzt also Abschied nehmen von der altbewährten Heftung? Und gibt es in Zeiten, in denen der Großteil der Kommunikation elektronisch geführt wird, überhaupt noch Papier, das vor dem Durcheinander bewahrt werden müsste?
Die Digital Natives werden verwundert den Kopf schütteln, aber es ist tatsächlich so: Noch immer dominiert in der täglichen Verwaltungsarbeit auf dem Gebiet der Badischen Landeskirche das Papier. Um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Verwaltungshandelns zu dokumentieren, ist nach wie vor die Papierakte ausschlaggebend. Und das bedeutet, dass die Ordnung derselben immer noch Thema ist.
In der Handhabung hat sich die Badische Art zu Lochen und zu Fädeln inzwischen als doch recht umständlich und nicht mehr zeitgemäß erwiesen. Und so ist die Entscheidung getroffen worden: Akten werden künftig standard-gelocht.
Die Traditionalisten und Romantiker unter den Lesern möchte ich an dieser Stelle beruhigen: Im Archiv der Badischen Landeskirche bleibt die Badische Oberrandheftung selbstverständlich erhalten. In den Magazinen des Archivs lagern knapp 3000 laufende Meter Archivgut, der Großteil davon Akten, die in der beschriebenen Weise geheftet sind und dies auch bleiben werden.
Zum Weiterlesen:
Reform des badischen Archivwesens zwischen 1771 und 1803:
http://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/120/53276/A%2020_John.pdf
In den letzten Monaten wurde das Pfarrarchiv Sinsheim erschlossen, das mit 6,8 lfd Metern und 453 Verzeichnungseinheiten beachtliche Ausmaße besitzt. Doch nicht nur der Umfang, auch das Alter der Akten ist bemerkenswert – immerhin stammt die älteste Akte aus dem Jahr 1692! In den alten Akten erfährt man von dem schweren Leben der einfachen Sinsheimer Familien, die von ihrer mühsam eingebrachten Ernte immer wieder den Zehnten abgeben mussten – und nicht nur in Form von Getreide, Gemüse, Obst und Fleisch: Es gab auch exotischere Zehntregelungen, wie den Tabak-Zehnten und den Mohn-Zehnten. Einen Teil davon bekam der Pfarrer als Besoldung; inklusive Holz für den Winter. Zum Glück sind die Zeiten, in denen der Pfarrer von seinen Schäfchen mit Naturalien bezahlt werden musste, inzwischen vorbei!
Ergreifende Zeugnisse aus der Zeit des II. Weltkrieges wurden dem Landeskirchlichen Archiv Karlsruhe aus dem Nachlass des Neckargemünder Pfarrers und Dekans Friedrich Bossert (1885 – 1963) abgegeben.
Es handelt sich dabei um die Feldpostkorrespondenz als Adressat und Absender [größtenteils masch.] mit seinen drei Söhnen Daniel, Friedrich (Fritz), Hellmut (alle 1942/43 im Osten gefallen) sowie Gefallenenanzeigen, Todesnachrichten, Zeitungsannoncen, Unterlagen zu den Trauergottesdiensten und Wehrpässe.
Diese 0,2 lfde. Meter sind bislang unverzeichnet, aber dennoch einseh- und überblickbar, weil diese Unterlagen chronologisch und nach Söhnen sortiert übergeben wurde. Insgesamt ergibt sich dem Leser ein erdrückendes Bild jener Jahre und einer vom Schicksal heimgesuchten Amtsperson unserer Landeskirche.
Die Unterlagen sind als ‚Nachlass Bossert, Friedrich‘ (Sign.: 150.107) in die Bestände des Landeskirchlichen Archivs aufgenommen und - nach vorheriger Anmeldung - für eine Einsicht im Lesesaal offen. Eine Bestandsbeschreibung findet man in der Zentralen Nachlassdatenbank (www.nachlassdatenbank.de).
Ab sofort steht allen interessierten NutzerInnen das Archiv der Gemeinde Mannheim Trinitatis im Lesesaal des Landeskirchlichen Archivs Karlsruhe zur Verfügung. Das Archiv wurde 2009 von der Gemeinde im Zuge einer Umstrukturierung nach Karlsruhe abgegeben und konnte nun endlich geordnet und verzeichnet werden. Der Bestand hat eine Laufzeit von 1854 bis 2009. Er umfasst 225 Verzeichnungseinheiten in 21 Boxen (insg. 2,1 lfd. Meter).
Übrigens: Die alte Trinitatiskirche wurde als lutherische Kirche von 1706 bis 1709 in der Mannheimer Innenstadt gebaut. Vorher teilten die Mannheimer Lutheraner sich ein Gotteshaus mit den Reformierten. Über 200 Jahre prägte die Trinitatiskirche das Stadtbild Mannheims. Im September 1943 wurde sie in einem Bombenangriff zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zunächst eine hölzerne Notkirche errichtet. 1956 war es schließlich soweit: Am 30. September fand die Grundsteinlegung für den Neubau statt. Das Gebäude wurde nach Plänen von Helmut Striffler errichtet und 1959 eingeweiht. Es besteht aus Beton, Eisen und Glas und ruft bis heute sehr unterschiedliche Reaktionen beim Betrachter hervor, von großer Begeisterung bis entschiedener Ablehnung. Seinerzeit war es auf jeden Fall hochmodern. Weltweit entstanden ähnliche Bauten. Heute wird die Kirche aus Kostengründen nicht mehr von der Gemeinde genutzt und verwaltet. Aufgrund der architektonischen Bedeutung kommt ein Abriss aber nicht in Frage. Das Gebäude befindet sich immer noch im Besitz der Evangelischen Landeskirche in Baden. Zurzeit werden Ideen gesammelt, um den Kirchenbau wieder einer angemessenen Nutzung zuzuführen. Bau und Einweihung der neuen Trinitatiskirche sind im Bestand des Gemeindearchivs umfassend dokumentiert.
Im November wurde das Pfarrarchiv Wössingen erschlossen. Was da nicht alles auftauchte: Schicksale aus der Zeit der Weltkriege, das harte Leben auf dem Lande zu Urgroßmutters Zeiten, Einblicke in die Arbeit der Dorfschwestern und die Anfänge der Kindergartenarbeit, lustige Begebenheiten aus dem Dorfleben und Konfirmandenanekdoten aus der Jahrhundertwende, als Dorfjungen, die unerlaubt Orgel spielten, noch zur Strafe den Katechismus auswendiglernen mussten. Wenn man ein Pfarrgemeindearchiv erschließt, lernt man ein Dorf kennen und fängt an, die Straßen vor sich zu sehen, wie sie vor hundert Jahren vielleicht ausgesehen haben. In Wössingen gab es viel zu erschließen - insgesamt wurden es 56 Archivboxen mit einer Laufzeit von 1699 bis 2001.
Am 10.11.2015 nahmen 15 Pfarramtssekretärinnen, 2 Bufdis und Dekan Hans Scheffel aus dem Kirchenbezirk Kraichgau an einer Führung durch das Archiv teil. Die BesucherInnen erhielten Einblick in die Arbeit der Archivare und der Restauratorin, sahen den Unterschied zwischen einem alten und einem neuen Magazin und bestaunten unter anderem die Siegelsammlung. Von Interesse war auch die Unterbringung der Kirchenbücher, die die Pfarrgemeinden als Depositum dem Landeskirchlichen Archiv übergeben können.
Interessiert verfolgten die BesucherInnen den Ausführungen von Frau Ritter zum Konzept der passiven Klimatisierung des neuen Magazins.
In dem Taufbuch Leutesheim 1736 – 1797 findet man ein Gedicht von Hans Georg Zier, welches er seiner Patentochter, Anna Catarina Hummelin, zu ihrer Taufe am 25. Februar 1788 geschrieben hat, und das an den Eintrag geheftet wurde. Es spiegelt die Frömmigkeit jener Zeit wider und äußert den innigen Wunsch des Paten für ein gottgefälliges Leben seines Patenkindes:
Seit einem knappen Dreivierteljahr ist das Kirchenbuchportal www.archion.de im Livebetrieb. Dort kann sich jeder Interessierte registieren und gegen Gebühr Einsicht in die Bücher nehmen. Vor einer Anmeldung sollte man natürlich prüfen, ob die in Frage kommende Landeskirche beteiligt ist und die gesuchten Kirchenbücher einer Gemeinde bereits einsehbar sind.
Die Evangelische Kirche in Baden ist von Anbeginn an diesem großen Projekt beteiligt gewesen und leistet mit hohem Aufwand seit etlichen Jahren hierfür die nötigen Vorarbeiten. Mit knapp Zweidritteln ihrer Kirchenbücher ist sie im Portal überdurchschnittlich gut vertreten. Vor allem die Kirchenbücher der nord- und mittelbadischen Gemeinden sind online einsehbar. Es handelt sich dabei um die Kirchenbücher der Filmnummern 1 bis 806. Einen Überblick über die Gesamtüberlieferung kann man sich über das Findmittel zu den verfilmten Kirchenbüchern unserer Landeskirche verschaffen, welches wir als PDF-Dokument auf unsere Website gestellt haben: http://www.ekiba.de/html/content/familienforschung808.html.
In Zahlen ausgedrückt: 4539 Kirchenbücher (bis zum Jahre 1870 und teilw. auch darüber hinaus) sind nun an das Portal geliefert. Bei 74 Kirchenbüchern dieses Bestandes müssen noch Korrekturen vorgenommen werden, bevor auch sie an die Kirchenbuchportal GmbH geliefert werden können. Weitere knapp 1000 Kirchenbücher (der Filmnummern 806 bis ca. 950) werden in den nächsten Wochen folgen, bevor die restlichen 1900 Kirchenbücher auf eine Prüfung für eine Veröffentlichung warten.
Insgesamt wird mit einem Abschluß der Onlineveröffentlichung der badischen Kirchenbücher Ende des Jahres 2016 gerechnet.
Ist ein Besuch in unserem Archiv noch anzuraten? JA, denn im Vergleich zu einer Recherche am häuslichen PC bietet unser Archiv die für genealogische Forschungen wichtigen Sekundärquellen (436 badische Familienbücher), einschlägige Sekundärliteratur (ca. 300 badische evangelische Ortssippenbücher) und einen Teil der Originalkirchenbücher. Außerdem erfahren die Benutzerinnen und Benutzer im Lesesaal mannigfaltige Unterstützung, so dass ein Besuch unseres Archivs weiterhin in Betracht zu ziehen ist.